Kia ora! Mein Name ist Elfi und ich lebe seit über drei Monaten in Wellington, der Hauptstadt Neuseelands. Hier ist einiges ganz anders als ich es in Deutschland gewöhnt war, aber ich konnte mich zum Glück schnell daran gewöhnen. Selbst der Linksverkehr fühlt sich inzwischen vertraut an und ich genieße es, eine neue Kultur von einer ganz besonderen Perspektive kennenzulernen. Nach meinem Flug über Singapur hatte ich die Möglichkeit, zwei Nächte mit anderen Internationals in Auckland zu verbringen. Die Zeit dort wurde intensiv für Sightseeing und viele interessante Gespräche genutzt, und obwohl niemand der anderen Schüler in Wellington lebt, fühlte ich mich gleich nicht mehr so alleine.
Term 1 startete mit den Orientation Days für alle neuen Internationals, sodass wir vorab schon einmal einen Einblick in die Schule bekommen und uns miteinander austauschen konnten. Jeder der Internationals bekam auch seinen eigenen Buddy, meistens ein Neuseeländer in der gleichen Jahrgangsstufe, der einen herumführte und Fragen beantwortete. Schließlich ist der Unterricht in Neuseeland ganz anders als der, den ich von Deutschland gewöhnt war. Die Unterrichtsstunden an meiner Schule sind jeweils 60 Minuten lang und ich habe insgesamt nur sechs Fächer. Hiervon konnte ich fünf frei wählen, und neben Englisch entschied ich mich für Mathe, Drama, Moving Image Culture, Hospitality und Outdoor Education. In letzterem unternahmen wir einen viertägigen Kanutrip auf dem Whanganui River, welcher trotz der Kälte und der fehlenden Internetverbindung eines meiner Highlights war. Insgesamt ist der Unterricht hier aber auch deutlich mehr praktisch orientiert, als das in Deutschland der Fall ist. Schließlich hat man dort nicht die Möglichkeit in der Schule zu kochen, gärtnern, nähen oder Filme zu schauen und diese zu analysieren. Auch die Lehrer sind viel entspannter und eine der größten Umstellungen war, dass es an meiner Schule keinen Gong gibt und ich daher immer selber darauf achten muss, rechtzeitig zum Unterricht zu erscheinen. Zwischen Term 1 und Term 2 hatte ich eine zweiwöchige Pause, die ich für eine organisierte Tour für Internationals über die Südinsel nutzte. Dies war ebenfalls eines meiner Highlights, denn nicht umsonst schwärmen viele Reisende, aber auch Kiwis, von der unglaublichen Natur, die es dort zu entdecken gibt. Außerdem hatten wir die Möglichkeit zwei Tage in Queenstown zu verbringen, der „Adventure Capital of the World“. Hier wagte ich einen Bungee Jump aus 43m Höhe, was mir vermutlich noch lange im Gedächtnis bleiben wird. Die Tour war allerdings auch wieder eine Möglichkeit, Jugendliche von der ganzen Welt zu treffen und sich mit ihnen auszutauschen. Und wer weiß, vielleicht schaffen wir es sogar in Kontakt zu bleiben.
Alles in allem bin ich sehr froh darüber, mich für ein Auslandsjahr in Neuseeland entschieden zu haben. Auch Wellington war die perfekte Wahl für mich, da die Stadt eine sehr schöne Lage hat. Da meine Schule nur ein paar Minuten vom Stadtzentrum entfernt liegt, kann ich jeden Tag mit Freunden in die Innenstadt laufen und dort shoppen gehen, mich in eines der kleinen Cafés setzen oder eines der gemütlichen Kinos besuchen. Manchmal reicht aber auch ein Spaziergang an der Waterfront oder im botanischen Garten aus. Auch wenn Wellington nicht umsonst „Windy Welly“ genannt wird, gibt es auch manchmal sehr schöne Tage, an denen man an einem der Strände, wie z.B. dem Oriental Bay schwimmen gehen kann. Für mich ist das Auslandsjahr in Neuseeland eine einmalige Chance, Neues kennenzulernen und Freunde auf der ganzen Welt zu finden. Ich bin sehr froh hier zu sein und kann es jedem nur weiterempfehlen!